Harald Döring (1941-1997)
Neu in der Werk-Datenbank (2/15): Harald Döring (https://werkdatenbank.bbk-sachsenanhalt.de/index.php?pn=person&id=27)
Der früh verstorbene Maler und Grafiker Harald Döring gilt als die Wiederentdeckung des Jahres 2020. Eine große Retrospektive, die von seinen Freunden und Kollegen Lutz Grumbach und Rolf Müller diesen Sommer in der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt präsentiert wurde, überraschte das Publikum unter anderem mit eindringlichen Porträts von befreundeten Familien und Persönlichkeiten, die ihm den Spitznamen des deutschen Francis Bacon bescherten. In seine Stillleben und Landschaften, die eine große Ruhe und Harmonie ausstrahlen, kann man sich lange versenken. Neben dem umfangreichen, großzügig bebilderten Katalog zur Ausstellung bietet nun auch die Werk-Datenbank Bildende Kunst Sachsen-Anhalt einen umfassen Einblick in Dörings Werk.
Harald Döring wurde 1941 in Pommern als Sohn eines Landwirts geboren und siedelte mit seiner Familie 1946 in den Kreis Staßfurt um. Nach einer Lehre als Saatzüchter und dem Besuch der Arbeiter-und-Bauern-Fakultät in Rostock begann seine künstlerischer Karriere. Zunächst nahm er in Rostock an einem Zeichenzirkel teil, dann studierte er am Institut für Kunsterziehung der Universität Greifswald sowie anschließend an der Burg Giebichenstein bei Lothar Zitzmann und Willi Sitte. Anfang der 1970er Jahre war er Meisterschüler an der Akademie der Künste der DDR in Berlin bei Walter Womacka. In Langenstein bei Halberstadt sowie in Halle-Neustadt arbeitete er als freischaffender Künstler und leitete ab Mitte der 1970er Jahre einen Zeichenzirkel der VEB Leuna-Werke „Walter Ulbricht“.
Die Kunsthistorikerin Dr. Ruth Heftrig aus Halle (Saale) hat für die Datenbank zwei Bestände Harald Dörings dokumentiert. Der Bestand der Gemälde umfasst 96 Objekte, der Bestand Grafik 12 Werke. Die meisten befinden sich in Privatbesitz, doch zeigt die Dokumentation, in wie vielen öffentlichen Sammlungen sich Döring vertreten ist – etwa im Staatlichen Museum Schwerin, im Kunstarchiv Beeskow, in der Kunsthalle Rostock, im Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst Frankfurt (Oder), im Kunstmuseum Moritzburg Halle oder der Dokumentationsstelle zur Erfassung von Kulturvermögen des Landes Sachsen-Anhalt.
Beispiel aus der Werk-Datenbank: https://werkdatenbank.bbk-sachsenanhalt.de/index.php?pn=item&id=4329
Harald Döring: Krebs, 1978, Öl auf Hartfaser, 26x41cm
Signatur: unten Mitte: „Döring“
Aktueller Standort: Claudine Grumbach, Halle (Saale)
Eigentümer: Claudine Grumbach, Halle (Saale)
Bemerkungen zur Provenienz: 1986 im Besitz von Friederike und Lutz Grumbach, Halle siehe Kat. Moritzburg/Museum Schwerin 1986/87
Kernbestand: ja, Eigener Bestand: nein
Foto: Christoph Sandig, 2020

